(von Şefik Can Efendi)
Mevlanas Weg war der Weg des Propheten Mohammed. Bei jeder seiner Handlungen nahm er ihn als Beispiel. Durch die starke Gottesliebe, die er spürte, lebte er ganz für das Gebet, für das Ziel Verwirklichung der Gebote und für die Askese.
In seinem Gedicht Nr. 1438 im Divan-i Kebir beschreibt er seinen Zustand so:
„Ich bin wie ein Verrückter, weil mein armes Herz, das seine Hände und Füsse verloren hat, keine Kraft mehr hat, gegen Seine Liebe Widerstand zu leisten. Tag und Nacht kaue ich an der Liebeskette, die mich gefesselt hält. Ich bin in Blut versunken. Ich habe Angst, dass wenn die Vision des Geliebten kommen sollte, während ich nicht wach bin, ich ihn mit Blut des Herzens bespritze. Frag die Feen über die Nächte, die dieser Liebende weinend, flehend und in Liebesfeuer verbrennend verbringt. In der Dunkelheit während ich hin und her wandere, berührt mein Fuss die Feen. Mein Herz, in tausend Stücke zerschmettert, brennt die ganze Nacht und wandert wie ein Stern am Himmel. Durch den Zauber des unbarmherzigen Geliebten verbringe ich schlaflose Nächte. Geliebter, lass mich durch deine Liebe ein Feuerkleid tragen wie die Sonne. Lass mich mit diesem Feuer die ganze Welt ausschmücken und erleuchten wie die Sonne….“
Mevlana weist in einem anderen Gedicht wiederholt auf diesen Zustand hin:
„Alle haben geschlafen, nur ich, der Verliebte, kann nicht schlafen. Die ganze Nacht zählen meine Augen die Sterne am Himmel. Deine Liebe hat den Schlaf meiner Augen entführt, so dass er nie wieder kommen wird. Mein Schlaf hat das Gift deiner Trennung getrunken und ist gestorben.“