Rosen, Frühling

Frühling (April 2004)

Zusammengetragen von Mesnevihan Nur Artıran, April 2004

Der Frühling (in türk. Sprache: Bahar) kommt als Vertreter des Freundes aus der Ferne! …

Die Welt feiert Hochzeit; Felder, Gärten bereiten die Mitgift vor.

Hz. Mevlana

Der Allmächtige sagt: „Wir haben die Blumen ohne Farbe und Pinsel gemalt. Wir haben ihnen schöne Düfte verliehen“. Alle Geheimnisse auf dieser Welt zeigen und offenbaren sich in der Frühlingszeit. „Das Herz versteht und sieht den mit Blumen geschmückten Zweig als  Freund, der vom geheimen Geliebten Nachricht bringt, es sehnt sich nach der Vereinigung mit dem Geliebten und läuft ihm entgegen.“ Die kalten Wintertage, die blumenförmigen, dicken Schneeflocken, welche die Botschafter der geheimen Nachricht sind, haben wir hinter uns gelassen. Sie waren Botschafter für die verschienen Töne (Makams) der zwitschernden Vögel, für die verschiedenen Blumen in ihren manigfaltigen Farben, für die warmen, sonnigen Tage, für die erwachende Natur. Nun geniessen wir den Frühling in vollen Zügen. Wir überlegen uns, was wir in diesen warmen Sommertagen unternehmen wollen und träumen von unseren Ferien.

Die Aufregung und Freude der wiederauflebenden Natur erweckt im Menschen, der der wichtigste Teil des Universums ist, eine tiefe Begeisterung und Lebensfreude. Der Mensch, der in dieser weltlichen Mühle eine Handvoll Weizen ist, erlebt die Begeisterung des Frühlings, dessen wirkliche Bedeutung in der Tiefe seiner Seele sitzt, und versucht, ihn so gut wie möglich – im Rahmen seines Verständnisses und seiner Wünsche – zu erleben. Mit dem Abschied des Winters beginnen die Medien uns visuell und schriftlich auf verschiedene Dinge aufmerksam zu machen. Unsere Wissenschafter geben lange Erklärungen ab über den Einfluss des Frühlings auf die menschliche Psyche und machen uns auf die Wichtigkeit dieses Themas aufmerksam. Sie versuchen, uns in bezug auf das Essen und Trinken, die Kleidung und auf alle menschlichen Gefühle aufzuklären. Natürlich ist es nicht möglich, diesen Empfehlungen nicht zu folgen und das Kommen des Frühlings nicht ernst zu nehmen.

Für viele von uns ist der Frühling eine ganz natürliche Jahreszeit. Mevlana jedoch beobachtet das Erwachen, das Lebendigwerden und die Wahrheit jedes einzelnen Atoms mit seinem Herzensauge, hört die göttlichen Stimmen und schreibt in seinem Mesnevi in einem Vierzeiler mit grosser Begeisterung darüber und offenbart die göttlichen Geheimnisse, die im Frühling verborgen sind. Mit über 50 Gedichten über den Frühling zeigt er uns im Mesnevi den Weg, wie wir den Frühling unseres Herzens und unserer Seele erleben können. Er macht uns darauf aufmerksam, dass wir dem König der Jahreszeiten mehr Sensibilität zeigen, das Erwachen der Natur mit Herzensaugen beobachten und jedes blühende Lebewesen als Botschafter sehen sollen, der uns eine Nachricht vom Geliebten überbringt. Hz. Mevlana stellt den Zweig, der mit Blumen geschmückt ist, als einen Freund dar, der Nachrichten vom Geliebten bringt. Dann unterbreitet er uns die Nachricht, die der Freund uns von Ihm, dem einzigartigen Geliebten, gebracht hat als den Wein im Gottesbewusstsein, als ein göttliches Gedichtbukett. Aus Hz. Mevlanas Sicht ist alles lebendig und alles lädt in seinem jeweiligen Zustand und in seiner Eigenart die Menschen zu Gott ein. Im Frühling ist diese Einladung sehr offensichtlich, so dass jeder es verstehen und sehen kann. Jedes Lebewesen, das durch den Frühling erwacht, öffnet ausnahmslos allen Menschen die Türen, die zu Gott führen und erzählt vom verborgenen Sinn und den Geheimnissen, von denen es herkommt. Hz. Mevlana sagt im Divan-i Kebir: „Du hast dich beklagt, weil der Winter gekommen ist und die Blätter gefallen sind. Nun stehe auf und komm zum Rosengarten! Sieh die Niederlage des Winters und wie er geflüchtet ist! Hör durch das Donnern die Stimme der Trommel!

Diese Stimmen möchten sagen, dass die Welt Hochzeit feiert und die Felder und Gärten die Mitgift vorbereiten. „Komm und sieh die Versammlung des Herrschers, sieh, wie die Erde sich freut und schau hin, wie sie lacht!“ (Sefik Can Divan-i Kebir, Band I, 412)

„Die Rosen, die Schönheit des Grünen, die wohlduftenden Pflanzen und alle die unzähligen Blumen, die vor dem letzten Winter Angst bekommen und sich davon gemacht haben, sind wie durch eine Auferstehung wieder zum Leben erweckt worden. Dieses Jahr sind sie alle hundertmal schöner und mit viel schönerem Duft wieder gekommen. Die Schönen, die mit dem Rosengesicht, sind aus der Ferne, aus der inexistenten Welt spielend hier hergekommen. Der Himmel wurde so glücklich über dieses Kommen, dass er deshalb der Erde die Sterne zu Füssen geworfen hat“. (Sefik Can Divan-i Kebir, Band 1, 362)

„Wenn der Frühling kommt und alles wieder belebt wird, dann sieht mein Herz jeden Zweig, der mit Blumen geschmückt ist, als einen Freund, der vom geheimen Geliebten Nachricht bringt, und es sehnt sich nach der Vereinigung mit dem Geliebten und läuft ihm entgegen.“ (Sefik Can Divan-i Kebir, Band 1, 303)

Durch die Liebe, die der Frühling bringt, werden viele Schlangen zu Geliebten füreinander. Der Dorn versöhnt sich mit der Rose und wird zum Freund. Gottes Güte und Huld schmücken den Garten mit Rosen und verwandeln ihn in einen prachtvollen König. In jedem Moment kommt ein wohlriechender Duft als Gesandter und sagt: „Worauf wartet ihr? Der Frühling ist da, ruft die Freunde in den Garten!“  Der Garten folgt seinem inneren Weg, zieht die verborgene Kraft in sich und kommt auf seinem Weg voran und sagt: „Oh du Mensch! Geh auch du deinen inneren Weg, finde das Verborgene in dir, wache auf und werde lebendig!“. Das Geheimnis jedes Sprösslings streckt den Kopf aus der Erde und wird erhaben. Die Bäume, die zum Himmel streben und die Himmelfahrt machen, sind im Garten wie die Leiter zum Himmel. Sie sagen, die gefühlsvollen und gläubigen Menschen sollen nicht auf dem Boden kriechen, sie sollen in den Himmel steigen, und sie laden somit die Menschen zur Himmelfahrt ein“. (Sefik Can Divan-i Kebir, Band 1, 73)

Der fröhliche Frühling ist als Gesandter aus der anderen Welt gekommen! Durch ihn hat uns der Freund sehr erfreut; deshalb können wir kaum still sitzen, sind unentschlossen, sind trunken, sind Verliebte, sind sehnsüchtig! Oh Auge, oh die Fackel des Herzens! Nun müsst ihr nicht mehr auf die schönen Wiesen warten, auf die grünen Lieblinge, nach denen ihr euch so lange gesehnt habt; sie sind alle gekommen. Los, geht in den Garten, um sie zu sehen! Geht und seht: in den Garten, auf die Wiesen, auf die Weiden sind seltsame Leute aus der anderen Welt gekommen und haben sich dort niedergelassen. Die Ankömmlinge zu begrüssen, sie willkommen zu heissen und sich nach ihrem Zustand zu erkundigen, ist ein Brauch! Seht ihr das nicht? Die Rose hat Düfte und wunderbare Farben aus der anderen Welt gebracht. Der Garten möchte das Kommen der Rose feiern! Der Dorn hat sich schön gemacht, um das Gesicht seines Herrn zu betrachten, mit dem er zusammenleben wird. Es ist, wie wenn die Welt auferstanden wäre und diejenigen, die im letzten Jahr im November verwelkt und verdorben waren, diejenigen, die im Januar erfroren und gestorben waren, sind durch den ehrenwerten Frühling wieder erweckt worden und strecken den Kopf aus der Erde. Die Zweige mit Früchten lassen sich in Freude um diese bitten, weil sie für die Lebenden nützliche Geschenke aus der anderen Welt mitgebracht haben. Die Wurzeln, die mit leeren Händen gekommen sind, schämen sich und haben sich hinter den Blättern versteckt. Die Bäume sind in der immateriellen Welt genau so, wie sie auf der materiellen Welt sind. Der gute und fruchtbare Baum wird sich zeigen und geistige Früchte tragen. Der schlechte Baum wird unfruchtbar, unglücklich und bedauernswert bleiben. (Sefik Can Divan-i Kebir, Band 2, 487)

Der Winter ist auf und davon, der Frühling ist gekommen. Die Welt ist grün. Jeder ist in einem fröhlichen Zustand. „Komm mein Liebling, komm, es ist Zeit zwischen den Tulpen zu laufen. Schau auf die Bäume: sie sind ganz aufgelöst, wie wenn sie betrunken wären und schaukeln ihre Köpfe hin und her! Der Wind der Morgendämmerung bewirkt einen Zauber, so dass der Rosenstrauch sich nicht stillhalten kann und vor Freude zu tanzen beginnt! Die Seerose sagt zum Jasmin: „Schau mal dieses Schlängeln!“ Und die Blume sagt zur Wiese: „Gottes Güte und Huld sind gekommen, jeder Ort wurde geschmückt und verschönert.“ Die Narzisse sagt mit zwinkernden Augen: „Es ist die Zeit gekommen, an der wir uns ein Beispiel nehmen können!“ Das Veilchen, das dies gehört hat, wendet sein Herz Gott zu wie eine Hyazinthe und wirft sich aus Aufregung über dieses Gefühl im Gebet nieder. Durch den Frühling wurde alles viel schöner, es ist, wie wenn ein einzigartiger, grosser Künstler den Pinsel in die Hand genommen hätte und mit den Bildern, die er malt, die Schönheiten der Berge und Täler, der Felder und Gärten zeigen würde. Er hat das ganze in allen Einzelheiten vor den Augen der Unbedachten ausgebreitet. Meine Seele wird durch das Gotteslicht von diesem einzigartigen Künstler trunken, der diese schönen Bilder gemalt und diese meisterhaften Gemälde geschaffen hat. Ich opfere Ihm mein Leben. Was sagte wohl die trunkene Weide, als sie ihren Kopf hin und her schaukelte, über den einzigartigen Schöpfer, der die Welt wieder zum Leben erweckte? Die Weide, die wie alle anderen Lebewesen im Garten durch Gottes Allmacht trunken wurde! Und was hat die schlanke Zypresse wohl gesehen, dass sie gewachsen und gewachsen ist? (Sefik Can Divan-i Kebir, Band 1, 441)

Die Rose, die sich im Garten befindet, hat ihr Gesicht von der Erde, vom Schmutz befreit, hat ihr Hemd zerrissen und lacht; sie übt sich in Geduld über den Kummer und die Sorgen, welche die Dornen verursachen! Es scheint, als ob sie sagen würde: „Oh Menschheit, sei auch du wie ich!“ (Sefik Can Divan-i Kebir, Band 3, 969)

Es wurde den Rosen befohlen: “Legt die Geheimnisse in eurem Innern offen dar, und zeigt alles, was ihr in eurem Herzen als Gottesliebe empfindet. Es ist die Zeit gekommen, mit dem Höhlenfreund eine Retraite zu machen! Es ist nicht richtig, dass im Frühling eure Gefühle versteckt bleiben“. Wenn der Herzensvogel „Ya Hu“ sagt, beginnt die Turteltaube „Ku, Ku, wo, wo?“ zu rufen. Du hast nicht einmal seinen Geruch wahrgenommen, deshalb steht es dir zu, zu warten!“ In der Zwischenzeit wendet der Ahorn, der sich im Garten befindet, sein Gesicht der Traube zu und sagt: „Oh Traube, die du deinen Kopf zur Erde legst und dich im Gebet niederwirfst! Finde Kraft in dir, steh auf und schau dir die Umgebung an; alles ist wieder neu auf die Welt gekommen! Die Welt ist geschmückt und schön wie eine Braut! Dein Auge sieht das alles nicht.“ Die Traube sagt: „Es ist nicht mein Wunsch, mich im Gebet niederzuwerfen! Es ist Er, Der mich ins Gebet wirft.“ Der Apfel wurde eingebildet, fing an zu behaupten und wollte somit geprüft werden: „Ich habe über Gott eine gute Meinung; Er erschafft alles am richtigen Ort und wunderschön.“ „Schauen wir mal, ob der Apfel die Qualen und den Kummer, die von Gott kommen, in Geduld aushält!“ Deshalb fingen alle an, ihn mit Steinen zu bewerfen.

Derjenige, der wirklich mit Gott verbunden ist, wird abgesehen davon, dass er sich nicht beklagt, darüber lachen und sich freuen. Denn diese Steine kommen vom König der Könige! (Sefik Can Divan-i Kebir, Band 1, 441) Nimm die Watte der Unachtsamkeit aus deinen Ohren. Hör auf die Gespräche im Garten! Hör auf die Stimmen der Tulpen, die dir sehr nahe, und der Berge, die dir fern sind. (Sefik Can Divan-i Kebir, Band 3, 1215)

Der Frühling kommt mit Liebe und Barmherzigkeit im Herzen, wie eine verwöhnte Braut, den Rock schleppend und mit wiegendem Gang aus der Ferne, damit der Garten mit Blumen geschmückt ist, die Vögel ihre Flügel ausbreiten und fliegen können. Trotz der Hartnäckigkeit der Blinden, trotz denen, die im Herzen taub sind, trotz ihrem Eigensinn ist der Geliebte, der sich in der Schönheit des Frühlings versteckt hält, wieder gekommen, um die Menschen in Staunen zu versetzen und dem Leben Leben zu schenken. (Sefik Can Divan-i Kebir, Band 3, 1365) Im Grunde ist der Frühling die Auferstehung der Felder und Gärten; es ist die Offenlegung des Geheimnisses, das sich in der Erde versteckt gehalten hat. Es ist, wie wenn die schönen Chinesinnen ihr Herz zeigen. Sie sagen uns in einer geheimnisvollen Sprache: „Wenn du ein Mensch bist, wenn du ein Herz hast, dann zeige es!“

Oh Herz; schau dir diesen Frühling an! Dieser Zustand ist wirklich eine Auferstehung! Alles, was im Winter gut oder schlecht gepflanzt wurde, blüht im Frühling und zeigt sich! Der Frühling sagt: „Oh Herz, erkenne deine Nafs als Samenkorn, wisse, dass deine Nafs wie ein Samenkorn sind; pflanze einen guten Samen, damit als Gegenleistung schöne Sprösslinge ihren Kopf aus der Erde strecken und wachsen!“ Wahrlich, alles, was sich versteckt hielt, zeigt sich jetzt wie bei der Auferstehung. Oh Schönheit der Schönsten, oh unser Efendi, oh unser Besitzer, oh einzigartiger Geliebter! Warum versteckst Du Dich noch? Man sieht Dich ohnehin, alles was Du erschaffen hast und die Werke, mit denen Du die Welt schmückst: mit dem Frühling sieht man Dich ganz eindeutig! (Sefik Can Divan-i Kebir, Band 3, 1335)

Wie lange noch wird sich dein Herz in diesem Körper, der aus Lehm besteht, versteckt halten? „Im Winter ist das Gebet der Felder und Gärten: „Oh mein Gott, wir beten nur Dich an!“ Im Frühling bitten sie jedoch: „Wir erhoffen nur von Dir Hilfe. Wir bitten Dich um Deine Gnade, indem wir „Mein Gott, wir beten nur Dich an!“ sagen, damit Du uns nicht noch lange in den kalten Wintertagen und in den Herbsttagen warten lässt!“ Öffne endlich die Türen der Freude und des Glücks! Doch die Bitte „Mein Gott, wir erhoffen nur von Dir Hilfe“ bedeutet: „Durch das Gewicht der vielen Früchte werden meine Äste abreissen! Oh Du, dessen Hilfe erwünscht ist, oh mein Gott, der hilft: schütze mich!“ (Sefik Can Divan-i Kebir, Band 3, 1024)

Unser Prophet sagte: “Oh meine Gefährten, oh meine Freunde: habt ja keine Angst vor der Frühlingskühle und deckt nicht eure Häupter zu. Denn die Frühlingskühle tut dasselbe mit eurer Haut und mit eurem Herzen, was sie mit den Bäumen macht. Doch hütet euch vor der Herbstkälte, denn diese tut euch dasselbe an, was sie den Trauben antut.“ Diejenigen, die diesen Hadith überliefert haben, deuteten ihn auf Äusserlichkeiten; sie haben ihn wörtlich verstanden und waren damit zufrieden. Diese Leute haben die Botschaft, die Seele dieses Hadiths nicht verstanden. Sie sind ausserhalb des Hadiths geblieben und konnten nicht in ihn eindringen. Sie haben den Berg gesehen, aber nicht die Mine. Der Herbst, der im Hadith erwähnt wird, ist die Nafs, die Wünsche der Nafs. Der Frühling ist der Verstand und das Herz  ist die Unendlichkeit, und diese ist das Leben der Blätter und Sprösslinge. Deshalb hüte und bedecke dich nicht vor den Gesprächen der Pirs, mögen sie dir angenehm oder böse erscheinen. Hör gut hin; diese göttlichen Gespräche werden deinen Glauben unterstützen.

Hör auf sie und begegne ihnen mit Güte, ob sie kalte oder warme Worte aussprechen, hör hin mit dem Ohr des Herzens und folge ihnen. Befolge diese Worte, damit du dich von den verschiedenen Einflüssen der Welt, wie der Wärme, der Kälte, der Höllenhitze befreien kannst! Die Kühle und die Wärme dieser geistigen Worte sind der Frühling, das Leben. Die Worte sind die Wahrheit, der wahrhaftige Glaube, sie sind der Kern des Geschöpfes, sie sind das Wichtigste. Mit diesen Atemzügen werden Gärten belebt und erlangen das wirkliche Leben. Mit diesen Atemzügen werden die Herzensmeere mit Perlen gefüllt. (Sefik Can Mesnevi, Band 1, 2046) Oh Atem des Frühlings, oh Wind, der die wunderschönen Düfte des Frühlings bringt, oh du Frühling! Bring uns Nachrichten von der Ferne, vom Herzensfrühling. Wenn ich die Düfte deiner Blumen, deine Farben, deinen leicht schwingenden Gang anschaue, glaube ich, dass der Herzensfrühling auch dich betrunken gemacht hat! (Sefik Can Divan-i Kebir, Band 3, 1335)

Ich bin so erstaunt über den Frühling, der alle Toten wieder erweckt hat, und über die Auferstehung, so dass ich kein Wort mehr finde; deshalb beende ich mein Wort! Es ist ohnehin unmöglich, die Gedanken und Gefüle meines Herzens zum Ausdruck zu bringen! Sei still! Sei still und höre die zwitschernden Vögel im Garten, die Nachrichten aus der geistigen Welt überbringen! (Sefik Can Divan-i Kebir, Band 3, 947)