Das Ritual des Semâ (Kurzbeschrieb Jan 2013)

Das Ritual des Semâ (bedeutet das Hören auf den Klang der anderen Welt) fand seinen Ursprung in einer Inspiration von Hz. Mevlana Celaleddin Rumi, erhielt aber seine Form erst nach dem Tode Mevlânâs (17. Dez. 1273), beeinflusst durch kulturelle und soziale Gewohnheiten der heutigen Türkei. Das Ritual wird auch Mukabele genannt, was „Begegnung von Angesicht zu Angesicht“ bedeutet.

Es ist wissenschaftlich anerkannt, dass die grundlegende Voraussetzung für unsere Existenz eine Drehbewegung ist. Es gibt kein Wesen oder Objekt, das sich nicht dreht, denn alle Wesen bestehen aus Atomen mit kreisenden Elektronen, Protonen und Neutronen. Alles kreist, und der Mensch lebt dank der Teilchenbewegung, dem Blutkreislauf und den Lebenszyklen mit dem Erscheinen aus der Erde und dem Wiederkehren zur Erde.

 

Nun, alle diese Bewegungen sind natürlich und unbewusst. Doch der Mensch besitzt Bewusstsein und Intelligenz, was ihn von anderen Lebewesen unterscheidet. Somit nimmt der Drehende Derwisch oder Semazen absichtlich und bewusst an den Bewegungen teil, denen alle Lebewesen unterworfen sind.

 

Entgegen der üblichen Meinung ist es nicht das Ziel des Semazen, in eine Ekstase zu verfallen. Vielmehr dreht er in Harmonie mit der Natur, mit den kleinsten Zellen und den Sternen am Himmelsgewölbe, und ist damit Zeuge für die Majestät und Existenz des Schöpfers; er denkt an IHN, gibt IHM allen Dank und betet zu IHM. In diesem Tun bestätigt der Semazen das Wort des Korans: “Was im Himmel und auf Erden ist, preist den Einen Gott” (64:1).

 

Eine wichtige Eigenart dieses mehrere hundert Jahre alten Rituals ist das Zusammenführen der drei fundamentalen Komponenten der menschlichen Natur, nämlich dem Verstand (durch Wissen und Gedanken), dem Herzen (durch den Gefühlsausdruck, Poesie und Musik) und dem Körper (durch das Anspornen des Lebens und dem Drehen). Diese drei Elemente werden zusammengeschweisst – sowohl theoretisch wie praktisch.

 

Die Zeremonie des Semâ ist voller Symbolik über den spirituellen Weg des Menschen. Im Drehen der Wahrheit entgegen wächst er durch Liebe, übersteigt (transzendiert) das Ego, trifft auf die Wahrheit und erlangt Vollkommenheit (al-Kamil).  Dann kehrt er zurück von seiner spirituellen Wanderung, befähigt zu lieben und dieser Schöpfung mit allen Geschöpfen zu dienen, ohne Unterscheidung von Glaube, Klasse oder Rasse.

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Der internationale Mevlevi-Orden

Am 17. Dezember 1273 starb in Konya (heutige Türkei) der grosse Heilige und Mystiker Muhammad Cellaleddin Rumi, der von seinen Anhängern mit dem Ehrentitel „Mevlana“ (unser Meister) angerufen wird. Er hinterliess ein literarisches Werk, das Dichter und Denker der islamischen Welt stark beeinflusste und bis heute begeistert. Der grosse persische Dichter Jami schrieb über ihn: „Er ist kein Prophet, und doch hat er ein Buch“. Dieses „Buch“ – das Mesnevi (oder Mathnawi) – ist ein aus rund 26’000 Versen bestehendes mystisches Lehrgedicht, das den meisten islamisch-mystischen Schulen bis in die heutigen Tage als wichtige Basis dient. Im weiteren schrieb Mevlana rund 36’000 Verse lyrischer Poesie sowie einige Prosaschriften. Auch einige Predigten und Briefe blieben erhalten.

Nach Mevlanas Tod vereinigten sich seine Schüler und Anhänger, um im Geiste dieses Heiligen weiter an sich selbst arbeiten zu können. Es entstand so eine der grossen orientalischen religiösen Schulen (Tarîqah), die – als Orden vorwiegend in Klostergemeinschaften (Tekke, Dergah) organisiert – den tieferen Sinn der im Islam verkündeten Einheit allen Seins (Tawhîd) lehrten und die Schüler mit Gebet und Exerzitien im religiösen Bewusstsein sensibilisierten und zu charakterlicher Stärke verhalfen. Im 19. Jahrhundert erwachte auch im Westen das Interesse für die Werke Mevlanas (z.B. deutsche Nachdichtungen von Friedrich Rückert), und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden erste umfassende Prosaübersetzungen des Mesnevi, von denen die Übersetzung ins Englisch von Reynold A. Nicholson noch heute zu den bekanntesten gehört. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, im Rahmen eines wachsenden Interesses für Esoterik, erwachte im Westen das Interesse für die Weisheiten der islamischen Mystiker, die unter den Begriffen „Sufismus“ oder „Tasawwuf“ bis in die Gegenwart in unzähligen Büchern und Schriften abgehandelt werden. Heute ist Mevlana in den USA der meist zitierte Dichter, und unzählige Gruppierungen befassen sich in lockerer oder strenger Art mit den Werken Mevlanas und den Exerzitien der Mevlevi. Vor allem das Drehritual (Sema) mit seinen „Tanzenden Derwischen“ (was für ein unpassender Ausdruck!) erweckt viel Aufmerksamkeit.

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Die Geschichte der Mevlevi

(Mit Hilfe unserer Partner in Deutschland)

 

Mevlana Celaleddin Rumi, der die verschiedenen Stufen der Erkenntnis und der Liebe während der Zeitabschnitte, die mit der Bezeichnung „vor Shams“ und „nach Shams“ bekannt geworden sind, überschritten hatte, hinterließ ein großartiges Erbe aus Prosa und Lyrik, das die mystischen Geheimnisse ekstatischer Momente der göttlichen Verzückung enthüllt, allem voran sein Meisterwerk, das Mathnawi (auch Mesnevi), einem viel bestaunten Handbuch für das menschliche Dasein. Unabhängig von seinem Werk führte er – was vielleicht noch wichtiger ist – ein vom Islam bestimmtes Leben, verdeutlicht durch seinen eigenen Leitspruch „ein Diener des Qur’an und Staub auf dem Weg des Propheten“, zu sein, ein Paradigma, das von allen Muslimen nachgeahmt werden sollte.

Waren nun all diese Lehren, die einmal eilig, ein andermal ausführlich vermittelt und durch kluge Gleichnisse für jeden Zuhörerleicht verständlich gemacht wurden, dazu bestimmt, ihre Mission zu erfüllen, als Rumi seinen letzten Atemzug tat? Oder sollte dieser Gemütszustand, eingebettet in Liebe und Duldsamkeit, dazu bestimmt sein, schon nach wenigen Generationen in Vergessenheit zu geraten? Tatsächlich wies Rumi noch zu Lebzeiten mit dem folgenden Ausspruch auf diese Umstände hin: „Das Mathnawi wird nach unserer Zeit als Führer wirken und den Unschlüssigen den rechten Pfad weisen“. Rumi hinterließ ein gewaltiges Erbe, das keineswegs in Vergessenheit geriet, sondern im Gegenteil an Bedeutung zunahm und das darüber hinaus als einzigartige Auslegung des Qu’ans anerkannt wurde.

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Mevlanas Auswanderung aus der Stadt Balch

(von Şefik Can Efendi)

Es ist eine bekannte Tatsache, dass Sultanü’l-ulema wegen Meinungs- und Glaubensverschiedenheiten aus Balch auswanderte. Denn in seinen Predigen hielt er sich nicht zurück und pflegte seine Meinung offen zu äussern. Er predigte: „Wer an philosophischen Gedankengängen hängen bleibt und den Verstand über alles schätzt, ist nicht auf dem Weg Mohammeds“. Es gab andere Gelehrte, die auf ihn neidisch waren und alles unternahmen, um seine Beziehung zum König zu stören. Um keine Unruhe zu stiften, entschied sich Sultanü’l-ulema für die Auswanderung.

Er nahm seine engsten Schüler, die Kalifen und seine Familie mit sich und verliess die Stadt Balch. Sie begaben sich von einer Stadt in die andere. Über Bagdad vollzogen sie die Pilgerfahrt (Hajj) und wanderten danach weiter nach Anatolien. In Aksehir, einer Provinzstadt von Erzincan, verbrachten sie den Winter. Und dort wurden sie vom Seldschukischen Herrscher Alaüddin Keykubat nach Konya eingeladen. Die Karawane hatte sich in verschiedenen Städten der heutigen Türkei vorübergehend niedergelassen, bevor sie schliesslich in Konya sesshaft wurde. Eine dieser Städte war Karaman, wo Sultanü’l-ulema mit seiner Karawane sieben Jahre gelebt hatte. In dieser Stadt heiratete Mevlana.

Noch bevor die Karawane der Auswanderer sich nach Anatolien aufmachte, machte sie Station in Nisabur. Als Feridüddin-i Attar hörte, dass Sultanü’l-ulema Nisabur mit seinem Besuch beehrte, begab er sich sofort dorthin, um ihn zu sehen, denn Feridüddin-i Attar und Sultanü’l-ulema gehörten beide zu den besten Schülern von Necmüddin-i Kübra und gehörten somit dem gleichen Kübreviyye Orden an. Man sagt, dass Feridüddin-i Attar die geistige Grösse von Dschelaleddin Muhammed geahnt habe und zu dessen Vater gesagt haben soll: „Ich glaube, dein Sohn wird eines Tages, in göttlicher Liebe verbrennend, Feuer in die Herzen verbreiten.“ Mit grosser Freude übergab er diesem jungen Mann, der das göttliche Geheimnis erfahren wird, sein Buch „Esrar-name“. Mevlana liebte dieses Buch über alles und bewahrte es stets bei sich auf. Später erzählte er im Mesnevi auch Geschichten aus dem Esrar-name, und im Divan-i Kebir finden sich ebenso Stellen, in denen er seiner Liebe zu Attar Ausdruck gibt.

Die Hochzeit Mevlana Celaleddins

(von Şefik Can Efendi)

Gevher Hatun, die Lieblingsschülerin von Sultanü’l-ulema und Tochter von Serefüddin Lala von Samarkand, war eine wunderschöne Frau. Sie überragte die anderen Frauen nicht nur ihrer einzigartigen Schönheit-, sondern auch ihres Charakters wegen. Bahaüddin Weled wollte diese wunderschöne Frau mit seinem jüngeren Sohn Dschelaleddin verheiraten. Als er seine Gedanken Serefüddin Lala mitteilte, war dieser überaus glücklich und meinte, diese Ehe sei für ihn eine Ehre und werde ihm Glück bringen. So heirateten diese zwei schönen, einzigartigen Menschen an einem Frühlingstag im Jahr 1225 in einer schlichten und einfachen Hochzeit.

Kurz nach der Hochzeit musste Sultanü’l-ulema für immer von seiner ehrenhaften Ehefrau Mümine Hatun Abschied nehmen. Dem Tod von Mümine Hatun folgte der Tod von Alaeddin Muhammed, Mevlanas älterem Bruder. Kurz darauf starb auch die Schwiegermutter Mevlanas, die Frau von Serefüddin Lala aus Samarkand. Nachdem Mevlana so drei Menschen, die ihm nahe standen, begraben hatte, schenkte ihm der Allmächtige zwei prächtige Söhne. Sein Vater Sultanü’l-ulema und Mevlana waren sehr erfreut über diese Gnade und Huld Gottes.

Mevlana gab seinem ersten Sohn den Namen seines Vaters „Sultan Weled“ und dem zweiten Jungen den Namen seines Bruders „Alaeddin Celebi“.

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Sultanü’l-ulema der Vater Mevlanas lässt sich in Konya nieder

(von Şefik Can Efendi)

Nach dem Verlauf von sieben Jahren, im Frühling 1229, liess Sultanü’l-ulema mitsamt seiner Karawane die Bewohner Karamans in Tränen zurück, um sich nach Konya aufzumachen. Er hatte die Einladung des Seldschuken-Herrschers Alaeddin Keykubad angenommen, weil er davon ausging, in einer Stadt wie Konya, der Hauptstadt des Seldschuken-Reiches, wo sich alle Gelehrten zu versammeln pflegten, nützlicher zu sein als in irgend einer anderen Stadt.

Die kleine Karawane, die vor vielen Jahren aus der Stadt Balch aufgebrochen- und von einer Stadt in die andere gezogen war, sich jedoch nirgendwo fest niederlassen konnte, wollte nun in Konya sesshaft werden. Dort wollte der grosse Gelehrte sich nun der Unterrichtung der Theologie widmen.

Der Sultan Alaeddin Keykubat persönlich wie auch die ganze Stadt Konya waren aufgeregt über die Tatsache, einen solch bedeutenden Gelehrten empfangen zu dürfen. Der Sultan höchstpersönlich ritt mit seiner Truppe dem Sultanü’l-ulema entgegen. Als er ihn von weitem erblickte, stieg er aus Höflichkeit von seinem Pferd und lief auf ihn zu, um ihn im Namen seiner Stadt mit grösster Freude willkommen zu heissen.

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Der Tod von Mevlanas Vater Sultanü’l-ulema

(von Şefik Can Efendi)

Sultanü’l-ulema war 85 Jahre alt. Seit seiner Ankunft in Konya waren zwei Jahre vergangen. Im Winter 1231 wurde er plötzlich krank. Am dritten Tag seiner Krankheit schloss er für immer seine Augen. Er wurde unter Anteilnahme einer grossen Menschenmenge am nächsten Tag unter der Leitung von Sultan Alaeddin Keykubad begraben.

Mevlana, der seinen Vater verloren hatte, fühlte sich im Innern leer – er hatte nicht nur einen Vater verloren, sondern auch einen Scheich, einen Lehrer und Herzensfreund, der die Erkenntnis und Tugend symbolisierte und ein Insan-i Kamil, ein vollkommener Mensch, war! Die Schüler seines Vaters sahen nun ihn als Nachfolger, als ihren Scheich und Pir. Er selbst jedoch konnte sich nicht an der Stelle seines Vaters sehen; und er spürte, dass ihm die geistige Führung fehlte.

Ein Jahr nach Sultanü’l-ulema’s Tod kam einer seiner Schüler, Seyyid Burhaneddin Muhakkik, nach Konya, um seinen Lehrer zu besuchen. Er erfuhr, dass sein Scheich vor einem Jahr gestorben war und nun dessen Sohn seine Aufgabe übernommen hatte.

Bis zu dieser Zeit hatte Mevlana sich mit den „äusseren Wissenschaften“ befasst. Doch durch Seyyid Burhaneddin wurde er jetzt in die visionären Werke seines Vaters eingeweiht und erfuhr die Geheimnisse des mystischen Pfades. So wurde Seyyid Burhaneddin Mevlanas Lehrer und ordnete für ihn eine vierzigtägige Klausur an. Ebenso auf Empfehlung dieses Lehrers begab sich Mevlana später für einige Jahre nach Syrien, um sein geistiges Wissen zu vertiefen.

Um 1240 verliess Seyyid Burhaneddin Konya und ging nach Kayseri. Nach einem Jahr starb er dort. Nach dem Tod seines Lehrers begann Mevlana, in Konya dessen Aufgabe weiterzuführen und begleitete seine Schüler auf dem mystischen Weg.

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Begegnung Mevlanas mit Schems-i Tebrizi

(von Şefik Can Efendi)

„Schamseddin von Täbriz“ bedeutet „Die Sonne des Glaubens“. Mevlana traf Schems-i Tebrizi, der sein Leben für immer verändern sollte, Ende Oktober 1244. Es existieren verschiedene Legenden darüber, wie sich die beiden Gottesdiener begegnet sein sollten. Sefik Can schreibt in seinem Buch, wie es von Sipehsalar berichtet wird (nach der Übersetzung von Midhat Bahari, S. 168):

Schems-i Tebrizi kam in der Nacht in Konya an. Er begab sich zum Gasthaus Princiler. Da stand vor dem Eingang eine schön dekorierte Polsterbank, auf der wichtige Personen Platz zu nehmen pflegten. Auch Schems hatte sich an diesem Morgen auf dieses Sofa gesetzt. Durch das Licht der Heiligen wurde Mevlana klar, dass Schems gekommen war. Er trat aus seinem segensreichen Haus und schreitete in Richtung des Gasthauses. Auf seinem Weg rückten Leute näher zu ihm und wollten ihm die Hand küssen. Mevlana erwiderte ihnen seinen Dank, indem er ihre Köpfe streichelte und ihnen Herzensfreude schenkte… In diesem Moment wurde er vom Blick von Schems-i Tebrizi getroffen! – Mevlana wusste sofort, dass die heilige Person, über die man ihn in seinem Traum unterrichtet hatte, diese Person sein musste. Er sagte nichts und setzte sich Schems gegenüber auf das Sofa. Für eine Weile schwiegen sie, dann begannen sie zu reden.

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Mevlanas Zustand nach dem Verschwinden von Schems

(von Şefik Can Efendi)

Sultan Weled beschreibt im Ibtidaname den Zustand seines Vaters: „Nach der Trennung war der Scheich wie ein Verrückter. Er hatte früher Gesetze der Scharia gepredigt – nun ist er ein in Liebe versunkener Dichter geworden. Er war ein Frommer – nun ist er ein betrunkener Kneipenwirt. Doch er ist nicht betrunken vom Wein der Trauben – er ist derjenige, der dem Licht Gottes angehört, der nichts anderes trinkt als den Wein des Göttlichen Lichts.“ Tag und Nacht sang und rezitierte Mevlana Gedicht um Gedicht, drehte sich unermüdlich im Sema, weinte und flehte um Hilfe. Er verfolgte die Gerüchte, dass Schems in Syrien gesehen worden sei, und reiste zweimal nach Syrien. Nach langem Suchen gab er endlich seine Hoffnung auf. Er wusste nun, dass er seinen Geliebten nirgendwo anders finden würde als in seinem eigenen Herzen. Sie waren Spiegel füreinander. Der Liebende und der Geliebte hatten sich im Herzen für immer vereint. So wurden seine Gedichte zum Ausdruck seiner Liebe und Sehnsucht.

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Mevlana schenkt dem Goldschmied Selahaddin seine Liebe

(von Şefik Can Efendi)

Nach Schems wurde der Goldschmied Selahaddin der Herzensfreund und – spiegel von Mevlana. Um die Beziehung zu festigen, verheiratete er seinen Sohn Sultan Weled mit der Tochter von Selahaddin. Wie Sultan Weled im Ibtidaname schreibt, habe sein Vater mit Scheich Selahaddin zehn wunderschöne, geistig fruchtbare Jahre verbracht, wodurch auch die Bewohner von Konya viel lernen und gewinnen konnten. Scheich Selahaddin starb am 29. Dezember 1258.

Mevlana war durch die äussere Trennung von seinem geliebten Freund sehr betroffen und verabschiedete sich von ihm mit einem Gedicht:

„Oh du geliebter Freund,
Über dessen Fortgang Himmel und Erde weinen –
Durch deine Trennung blieb mein Herz im Blut zurück,
So haben auch meine Seele und mein Verstand geweint.“